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Es war wie üblich 10 nach 10, als die Tageskonferenz in der Dienstvilla begann. Nicht üblich war jedoch, sie im abhörsicheren Technikkeller abzuhalten. Doch Daggi hatte sicherlich einen Grund; was sie offensichtlich hatte, war ein Koffer. „Der muss dringend in die Schweiz. Du nimmst den Nachtzug bis Lörrach, Hollandrad geht mit, der Fahrschein (so nannte sie die Boarding- Tickets noch immer!) ist ausgedruckt. Kommst also ausgeruht an, dann Grüne Grenze, 16:00 Kontaktperson in Lupsingen treffen, Koffer übergeben. Der Verschluss- Code ist unter das vordere Schutzblech gestempelt, alles klar?“. „Sicher.“
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Bei Pratteln wollte ich die Grenze passieren, aber hoppla, diese Schweizer! Stellen aber noch hinter jeden Baum einen Grenzposten. Er fand es sonderbar, dass da jemand mit einem 3- Gang- Velo in die bergige Schweiz wollte. „Tja, Chefinspktor, alles Übungssache. Manchmal ist man nach der Trainingsrunde so müde, du schaffst kaum noch ein Puzzle zu legen. Will er mal meinen Antritt sehen?“. Nun nickt der Schweizer ja eher unhastig. Und bevor er fertig genickt hatte und den Koffer inspizieren konnte, war ich schon im Wald verschwunden. Die Route hatte ich mir genau eingeprägt. Sollte ich den großen Gotthard Tunnel erreichen, wäre ich falsch abgebogen. Aber ich war goldrichtig, denn da war der kleine Tunnel ja schon.
Ich sah früh das Licht am Ende des Tunnels. Aber was war das? Ein Hinterhalt?
Gut, wenn man pannensichere Reifen fährt, hier am Gletscher:
Alles gut gegangen. Noch ein Kontrollblick zurück.
Niemand war mir gefolgt. Mist, nicht einmal eine wohlhabende Schweizerin! Drei Hügel weiter traf ich dann meine Kontaktperson. „Stiller Has“ war das korrekte Codewort. Ich übergab ihm den Koffer. Er prüfte den Inhalt und sagte, dass das Schweizer Fernsehen sehr froh sei, ZoOktober nun in HD und Schwyzerdütsch untertitelt sehen zu können.
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Wieder in der Dienstvilla. Ich gucke in meinem Blog- Briefkasten:
…..habe ich zunächst gedacht, in dem Koffer würden die Erlöse aus ZoOktober „irgendwie“ in die Schweiz verbracht. Wie peinlich, ich erröte! gez.: …
…leider unleserlich…..wer war denn das bitte? Aufzeigen!
Noch jemand?
Mist, dass dir die wohlhabenden Schweizerinnen nicht in Scharen hinterher gelaufen sind, um dich mit ihrem Geld zu beglücken. Dann würden meine Tiere sicher auch gefüttert werden.
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Vielleicht habe ich aber Glück gehabt, denn das „Knabenschiessen“ ist ein Volksfest in der CH. Fragt sich, für wen.
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Toll geschrieben. Aber die Schweizer Bahnübergänge sind doch etwas gewöhnungsbedürftig.War wohl ein Schleichweg. L.G. Ludger
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Puh, Schwein gehabt!
http://www.woz.ch/1243/militarisierung/es-ist-ein-brandgefaehrlicher-prozess-im-gang
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Pingback: Leserpost aus dem Giftschrank | 3D Das Daggi Ding
Gerade noch einmal geguckt und gegruselt beim Link zum Codewort. – Und ansonsten doch eher eine Reise in Rumänien denn in der Schweiz vermutet – bei diesen Fotos!
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Hat dies auf 3D Das Daggi Ding rebloggt und kommentierte:
Für Schweiz- Aufsucher. Die Anleitung, wie man es richtig macht. Ist ja wieder aktuell. Kein Grund, schwarz zu sehen!
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Das scheint alles geklappt zu haben. Ich würde es ja umgekehrt machen: in Deutschland mit irgendwas fahren (na, Fahrrad ist im Autoland vielleicht doch zu gefährlich), Zug in der Schweiz. Die sollen es mit so altmodischen Sachen wie Pünktlichkeit und so haben.
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